Neues Altern, individuelle und gesellschaftliche Altersbilder

Im Auftrag der Antidiskriminierungsstelle des Bundes haben Prof. Dr. Eva-Marie Kessler und Prof. Dr. Lisa Marie Warner (Medical School Berlin) die Studie „Ageismus – Altersbilder und Altersdiskriminierung in Deutschland“ durchgeführt.

Ziel der Studie von 2022 war es, eine Datengrundlage zu Vorstellungen, Einstellungen und Bewertungen der Bevölkerung in Deutschland in Bezug auf alte Menschen und die Lebensphase Alter zu schaffen. Einstellungen, die das Alter nur als ein Phase des Defizits betrachten, haben gravierende negative Konsequenzen für Individuen, das wissen wir mittlerweile aus tausenden von Studien. Als älter werdender Mensch in ageistischer Art und Weise behandelt zu werden, oder noch folgenreicher – Ageismus selbst über das eigene Leben hinweg zu verinnerlichen, und im Alter dann eine negative Wahrnehmung des eigenen Alters zu haben, das macht uns nachweislich körperlich und psychisch kränker, kognitiv eingeschränkter und weniger zufrieden mit unserem Leben – und Ageismus kostet Menschen Lebensjahre.

Bilder über das Altsein und Altwerden können sich auf individuelle Lebensverläufe, die Teilhabe der älteren Bevölkerung am gesellschaftlichen Leben und den gesellschaftlich-kulturellen Fortschritt auswirken. Unter bestimmten Bedingungen können Altersbilder auch altersdiskriminierendes Verhalten begünstigen, und sie können als Rechtfertigung für Altersdiskriminierung herangezogen werden.Der Heidelberger Altersforscher Prof. Dr. Hans-Werner Wahl plädiert für eine Normalisierung des gesellschaftlichen Blicks auf die späte Lebensphase und die Synchronisierung von positiven Sichtweisen des individuellen und gesellschaftlichen Alterns.

Prof. Dr. Hans-Werner Wahl hat sich freundlicherweise bereit erklärt bei der Mannheimer Arbeitsgemeinschaft 60plus zu diesem Thema vorzutragen und mit den Gästen darüber zu diskutieren. Dazu sind alle an diesem Thema Interessierten – gleichgültig welchen Alters – herzlich eingeladen.

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