Mehr Zusammenhalt vor Ort: Von SPD initiiertes Konzept für soziale Orte vorgestellt

Pilotprojekt soll auf der Rheinau starten

Auf Grundlage des SPD-Antrags zur „Erstellung einer stadtteilorientierten Sozialplanung“ aus den Haushaltsberatungen 2024 hat die Mannheimer Stadtverwaltung ein Soziale-Orte-Konzept entwickelt und im gestrigen Ausschuss für Wirtschaft, Arbeit und Soziales vorgestellt. Ziel ist es, neue Räume für Begegnung, Austausch und Teilhabe zu schaffen – besonders in Stadtteilen mit sozialen Herausforderungen. Damit soll auch der gesellschaftliche Zusammenhalt gestärkt werden. Eine Pilotierung soll auf der Rheinau erfolgen. Die Entwicklung erfolgt in enger Zusammenarbeit mit dem Soziologischen Forschungsinstitut Göttingen (SOFI) sowie unter Einbeziehung der Liga der freien Wohlfahrtspflege. Auch die Bevölkerung vor Ort soll in den Beteiligungsprozess eingebunden werden.

Die sozialpolitische Sprecherin der SPD im Mannheimer Gemeinderat, Annalena Wirth, erklärt: „Wie kann gesellschaftlicher Zusammenhalt vor Ort gestärkt werden – gerade im Zuge wachsender gesellschaftlicher Unterschiede? Mit unserem Antrag zur Erstellung einer stadtteilorientierten Sozialplanung wollten wir den Anstoß für die Entwicklung eines Konzepts geben, dass dieser Frage nachgeht und die verschiedenen Bedarfe und Möglichkeiten in den Stadtteilen aufzeigt. Für die lokalen Herausforderungen braucht es zugeschnittene, quartiersbezogene Lösungen. Wir freuen uns, dass das vorgestellte Konzept der ‚Sozialen Orte‘ genau da ansetzt, verbindende Räume im Quartier zu identifizieren und zu fördern – Orte, an denen Menschen sich begegnen, vernetzen und gemeinsam aktiv werden können. Sozialatlas und Bildungsberichte bieten eine empirische Grundlage, doch sie müssen durch das Wissen der Menschen vor Ort ergänzt werden. Dabei sollen insbesondere auch die jungen Menschen in den Fokus gerückt werden, denen nicht zuletzt durch die Pandemie viele soziale Orte weggebrochen sind.“

Dr. Stefan Fulst-Blei MdL, Stadtrat und Mitglied im Ausschuss für Wirtschaft, Arbeit und Soziales, ergänzt: „Das Modellprojekt ‚Generation Vogelstang‘ hat bereits gezeigt, was quartiersnahe integrierte Versorgungs- und Unterstützungsstrukturen, insbesondere für ältere Menschen, bedeuten. Auf der Rheinau soll im Zuge des Soziale-Orte-Konzepts darauf aufgebaut werden. Soziale Orte stehen für integrative Werte, Engagement, Vernetzung und auch für die Auseinandersetzung mit Konflikten – kurz: für eine lebendige Stadtgesellschaft. Damit kann auch die Stigmatisierung von Quartieren aufgebrochen werden. Wir hoffen auf viel Resonanz aus der Bürgerschaft beim geplanten Auftaktworkshop sowie von den lokalen Akteurinnen und Akteuren. Einen belastbaren Zwischenstand des Konzepts hat die Stadtverwaltung bis Ende des Jahres angekündigt.“

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