Familienfreundlicher Gemeinderat

SPD-Fraktion will die Vereinbarkeit von Familie und Beruf für ehrenamtliche Ratsarbeit verbessern

Die SPD im Mannheimer Gemeinderat hat die Verwaltung mittels Antrag beauftragt ein Konzept zu erstellen, um die ehrenamtliche Ratsarbeit sowie Familie und Beruf besser miteinander vereinen zu können. Jüngste Meldungen über derzeitige VertreterInnen im Gemeinderat, die aus Zeitgründen nicht erneut zur Wahl stehen, verdeutlichen den Bedarf zum Handeln.

Dr. Melanie Seidenglanz, stellvertretende Fraktionsvorsitzende und jugendpolitische Sprecherin der SPD im Mannheimer Gemeinderat, erklärt: „Die ehrenamtliche Gemeinderatsarbeit wird zunehmend zeitintensiver. Dies ist für Eltern von kleinen Kindern, die zudem im Berufsleben stehen, kaum noch zu bewältigen. Das erlebe ich als berufstätige Mutter von zwei Kleinkindern am eigenen Leib. Eine verlässliche Terminplanung ist daher unerlässlich, um Beruf, Ehrenamt und Kinderbetreuung koordinieren zu können. In unserem geforderten Konzept, das die Verwaltung bis zum Ende des 1. Quartals 2024 vorlegen soll, ist es uns unter anderem wichtig, hybride Sitzungen zu etablieren, eine Notfallkinderbetreuung bereitzustellen und eine Redezeitbegrenzung einzuführen.“

Dr. Claudia Schöning-Kalender, sozialpolitische Sprecherin der SPD im Mannheimer Gemeinderat, verfolgt die Entwicklung im Gemeinderat mit großer Sorge: „Dass derzeitige VertreterInnen im Gemeinderat nicht erneut zur Wahl stehen, weil sich Familie und Beruf nicht mit der ehrenamtlichen Ratsarbeit vereinen lassen, sollten wir als Warnsignal sehen, um die aktuelle Struktur kritisch zu hinterfragen. Es ist unerlässlich, dass die Zusammensetzung des Gemeinderates die Stadtgesellschaft breit repräsentiert. Da darf gerade auf die Menschen die im Beruf stehen und Familie haben nicht verzichtet werden. Was wir jetzt brauchen, ist ein Konzept, das junge berufstätige Eltern nicht von der ehrenamtlichen Ratsarbeit ausschließt und sie in den Gemeinderat zurückholt.“