Aufstieg durch Bildung ermöglichen / SPD plädiert für Weiterentwicklung der Humboldt-Werkrealschule zu Verbundschule mit Realschulzweig

Die grün-schwarze Landesregierung plant, den Werkrealschulabschluss in wenigen Jahren abzuschaffen und die Schulform auslaufen zu lassen. Zum Schuljahr 2025/2026 werden letztmalig 5. Klassen an den Werkrealschulen aufgenommen werden. Hiervon ist in Mannheim auch die Humboldt-Werkrealschule betroffen. Mit einer Anfrage, die im gestrigen Bildungsausschuss behandelt wurde, erkundigte sich die SPD-Fraktion im Gemeinderat bei der Stadt Mannheim nach den Entwicklungsperspektiven der Humboldt-Werkrealschule hin zu einer Verbundschule mit Realschulzweig als weiterführende Ganztagsschule. 

Die Stadtverwaltung stellte in ihrer Antwort heraus, dass die bildungspolitische Entwicklung aktuell viele Unwägbarkeiten berge. Die Möglichkeit von Verbundschulen sowie ein Ganztagsangebot für weiterführenden Schulen sind im Detail noch nicht gesetzlich geregelt. Zudem steht mit der Wiedereinführung von G9 eine Veränderung im Schulwahlverhalten bevor. Zum jetzigen Zeitpunkt besteht damit laut Stadtverwaltung nur die Festlegung, dass ein zusätzlicher Zug in der Sekundarstufe I angeboten werden wird. Die Planungen für die Sanierung des Stammgebäudes der Werkrealschule sollen erst nach dem Umzug der Humboldt-Grundschule in ihren Neubau angegangen werden.

Die SPD im Mannheimer Gemeinderat sieht sich im Zuge dieser Schilderungen in der Forderung nach einer Verbundschule bestärkt. „Eine Verbundschule mit Realschulzweig kann auch nach dem Auslaufen der Werkrealschule ein attraktives Bildungsangebot für die Schülerinnen und Schüler der Neckarstadt-West sichern. Es ist wichtig, den Aufstieg durch Bildung in vertrauter Umgebung zu ermöglichen“, betont der Fraktionsvorsitzende und Stadtrat vor Ort Reinhold Götz. „Die Weiterentwicklung darf nicht verschlafen werden. Die Stadtverwaltung sollte daher zeitnah konzeptionelle Vorüberlegungen gemeinsam mit der Schulleitung anstellen und eine Zeitachse zur Umsetzung skizzieren.“

„Im Zuge der aktuell schwer absehbaren bildungspolitischen Entwicklung bietet eine Verbundschule mit Realschulzweig für den Standort die ideale Lösung, da eine Durchlässigkeit der Bildungswege unter einem Dach gewährleistet wird“, so die bildungspolitische Sprecherin Dr. Melanie Seidenglanz. „Durch die Wiedereinführung der verbindlichen Grundschulempfehlung werden gerade die Realschulen wieder mehr frequentiert und nachgefragt werden. Dieses Bildungsangebot sollte in der Neckarstadt-West bestehen und wahrgenommen werden können.“

Bildquellen

  • people-2557399_1280: pixabay

Teile deine Gedanken