Gurs 1950: Die Deportation und Ermordung von südwestdeutschen Jüdinnen und Juden

Die Wanderausstellung der Gedenk- und Bildungsstätte Haus der Wannseekonferenz, Berlin, thematisiert die Deportation von Jüdinnen und Juden aus Baden und der Saarpfalz im Jahr 1940 in den unbesetzten Teil Frankreichs.

Die Mannheimer SPD-Arbeitsgemeinschaft 60plus lädt zum gemeinsamen Besuch der Ausstellung am Mittwoch, den 7. Januar 2026 um 15 Uhr ein und hat eine Führung durch die Ausstellung organisiert. Treffpunkt ist vor dem MARCHIVUM, Archivplatz 1 in der Neckarstadt-West. Der Zugang zum MARCHIVUM ist barrierefrei. 

Die Anmeldung zum Ausstellungsbesuch ist unter dem Link https://lets-meet.org/reg/84cf8359026676ff0f möglich.

Am 22. und 23. Oktober 1940 wurden mehr als 6500 Jüdinnen und Juden aus Baden und der Saarpfalz in den unbesetzten Teil Frankreichs deportiert. Dies war eine der ersten organisierten Verschleppungen von jüdischen Deutschen aus ihrer Heimat, initiiert von den regionalen nationalsozialistischen Verantwortlichen, den Gauleitern. Ein Jahr später begannen die systematischen Deportationen aus dem gesamten Deutschen Reich in den Osten. Die französischen Behörden leiteten die Transporte in das Lager Gurs, am Fuße der Pyrenäen, im Herzen des heutigen Departements Pyrénées-Atlantiques. Einigen der Deportierten gelang von dort die Flucht, mehr als Tausend starben in den kommenden Jahren aufgrund der katastrophalen Lebensbedingungen. Zwischen 1942 und 1944 organisierten SS und Polizei die Deportation der Internierten nach Auschwitz-Birkenau und Sobibor, wo fast alle ermordet wurden.

An diese Verbrechen und ihre Nachgeschichte erinnert die Ausstellung. Sie bettet regionale Geschichte in deutsche, französische und europäische Abläufe ein und nimmt Betroffene, aber auch Täter*innen, Umstehende und Nutznießende in Deutschland und Frankreich aus verschiedenen Perspektiven in den Blick. Sie erzählt, wie dieser Verbrechen gedacht wurde und wird.

Die Ausstellung der Gedenk- und Bildungsstätte Haus der Wannsee-Konferenz ist in Kooperation mit vielen Partner*innen in Baden-Württemberg, Rheinland-Pfalz, dem Saarland und Frankreich sowie dem Auswärtigen Amt entstanden. Sie wird erstmals in Mannheim gezeigt und ergänzt für einige Wochen die Dauerausstellung „Was hat das mit mir zu tun?“ sowie den Ausstellungsraum, der dort der Deportation der Mannheimer Jüdinnen und Juden gewidmet ist. (Foto: © MARCHIVUM)

Hier kann man den Podcast zur Ausstellung hören:

Mit dem ÖPNV zum MARCHIVUM: 

Bus-Linie 53 Richtung Kurpfalzbrücke (aus Richtung Käfertal), Richtung „Käfertal/Im Rott“ (aus der Innenstadt), Haltestelle „MARCHIVUM“ direkt vor dem Haus. Bus-Linie 60 Richtung Pfeifferswörth (aus Richtung Lanzvilla, über Hauptbahnhof), Haltestelle „Neckarstadt West“.

Straßenbahn-Linie 2 Richtung Neckarstadt-West bis Haltestelle „Bürgermeister-Fuchs-Straße“, 2 Minuten Fußweg bis zum MARCHIVUM.

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